Aktuell leben 19 Demenzkranke im Haus, womit dieses voll belegt ist. Dazu gesellen sich noch zwei Tagesgäste. Betreut werden die zwischen 61 und 95 Jahre alten Bewohnerinnen und Bewohner von insgesamt 38 Pflegerinnen, die sich 20 Vollzeitstellen teilen. Dass ausser ihrem Ehegatten, der für die Haustechnik zuständig ist, derzeit kein einziger Mann im Betrieb arbeitet, erklärt Flückiger auch mit schlechten Erfahrungen. «Wer bei uns tätig sein will, sollte geduldig, flexibel und resilient sein – und über viel Empathie und Sozialkompetenz verfügen, zumal die Verfassung der Betroffenen von Tag zu Tag stark variieren kann.» Während die Heimleiterin erzählt, wandern ihre Augen immer wieder durch das Gartenareal. Sie beobachtet, was ihre Schützlinge treiben und wo es sie gerade hinzieht. «Menschen mit Demenz haben einen grossen Bewegungsdrang», weiss Flückiger.
Um sicherzustellen, dass die Bewohnerinnen und Bewohner nicht einfach auf und davon spazieren, ist das Areal eingezäunt. «Uns ist es ein grosses Anliegen, dass die Leute so viel umhergehen können, wie sie möchten. Es wirkt beruhigend auf sie», sagt Flückiger. Dementsprechend seien die Türen vom Oberi Bäch selbst nachts geöffnet. Der rund 1700 Quadratmeter grosse Garten, der das Haus umgibt, zeichnet sich nicht nur durch eine blühende Naturwiese mit schönem Baumbestand und einem Mini-Biotop aus, in dem jeden Frühling Frösche auftauchen, sondern auch durch zahlreiche Spazierwege. Diese sind bewusst so gestaltet, dass sie allesamt miteinander verbunden sind. Das ist Teil des Betreuungskonzeptes. Hierzu gehören auch die Tiere: ein Hund, zwei Katzen, mehrere Ziegen und Pferde. Sie sollen dazu beitragen, das Leben der Betroffenen zu bereichern und ihnen ein Gefühl von Normalität zu vermitteln. «Ich denke, es ist viel wert, Tiere zu halten», meint Flückiger. Zwar würden diese nicht von allen gleich geschätzt, dennoch sorgen sie für Gesprächsstoff.