Mobilität

Nicht nur Menschen, auch Güter werden immer mobiler. Das bringt grosse Herausforderungen mit sich und erfordert innovative Lösungen.
Titelbild: Mirjam Wanner

Moneta #2-2017
Editorial

Mobilität ist nicht nur Verkehr

«Wir werden immer mobiler», heisst es. Wer damit die gefahrenen Kilometer meint, hat recht. Aber Mobilität ist mehr als Verkehr. Sie ist die Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe: Nur wer mobil ist, kann arbeiten, einkaufen, zur Schule gehen, Sport treiben oder an sozialen und kulturellen Anlässen teilnehmen.

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In diesem Verständnis umfasst Moblität neben Verkehrsmitteln und -infrastruktur auch die körperliche und geistige Beweglichkeit. Diese wird aber nicht gefördert, wenn wir jeden Tag Stunden im Auto oder im ÖV verbringen, im Gegenteil: Wer über lange Distanzen pendelt, findet weniger Zeit für Sport und andere Freizeitaktivitäten. Bewegungsmangel – sprich: Immobilität – und seine Folgeerkrankungen gehören denn auch zu den Zivilisationserscheinungen schlechthin. Daraus ergibt sich die paradoxe Situation, dass wir zwar verkehrstechnisch laufend mobiler, aber zugleich immer unbeweglicher werden.
Vor diesem Hintergrund orientieren wir uns in dieser moneta an einem weit gefassten Mobilitätsbegriff: Wir befassen uns mit Verkehrsfragen, aber auch mit dem Zusammenhang zwischen körperlicher und geistiger Beweglichkeit. Und wir fragen, was mit uns passiert, wenn wir uns zunehmend in virtuellen Welten bewegen.

Katharina Wehrli, Redaktionsleiterin

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