Die ABS verbindet Firmen­kredite mit der Förderung von nachhaltigen Geschäftsmodellen

«Das fehlende Glied» – so bezeichnet Nicole Bardet, Co-Leiterin Finanzieren und Mitglied der Geschäftsleitung der ABS, die neue Partnerschaft mit dem nationalen Programm Swiss Triple Impact (STI). «Endlich können wir KMU, die bei uns einen Kredit aufgenommen haben, ein leistungsstarkes Tool bieten, das sie bei ihrer Transformation zu einem noch nachhaltigeren Geschäfts­modell unterstützt.» Die ethischen Grundsätze der Bank dienen bei der Beratung von Firmenkundinnen und -kunden zwar als Richtschnur, doch sie liefern keine Antworten auf konkrete Fragen, die sich im KMU-Alltag ­stellen. Diese Kompetenz wird nun von STI eingebracht.

Das nationale Programm wurde von B Lab Schweiz lanciert. Die gemeinnützige Organisation ist Teil einer international tätigen NGO, welche die sogenannte B-Corp-­Zertifizierung an Unternehmen verleiht, die höchste Standards für Sozial- und Umweltverträglichkeit einhalten. «Unsere Mission ist, Unternehmen mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) der UNO-Agenda 2030 zu verbinden. Viele Unternehmen sind mit Nachhaltigkeits­themen bereits vertraut, aber sie wissen nicht, wie sie ihre soziale und ökologische Wirkung messen können», erklärt Jean-Robert Jorda, Co-Leiter des Programms bei B Lab Schweiz. «Ohne massive Anstrengung der Privatwirtschaft lassen sich die aktuellen Herausforderungen aber nicht bewältigen. Das Programm gibt den Impuls dazu und ermöglicht den Firmen, einen konkreten Aktionsplan zu implementieren – unabhängig davon, wie gross und in welcher Branche sie tätig sind.»

Rund 1200 Unternehmen haben bis jetzt den ersten Schritt gewagt und an einem Einführungsworkshop zu den SDGs teilgenommen. In zwei weiteren Schritten messen sie ihre soziale und ökologische Wirkung, iden­tifizieren Verbesserungspotenzial und erstellen einen Aktionsplan. Unternehmen, die den Prozess bis zum Ende durchlaufen, werden ins nationale STI-Verzeichnis aufgenommen. Auf diese Weise wird ihr Nachhaltigkeitsengagement sichtbar. Das STI-Programm ist so strukturiert, dass immer mehrere Unternehmen zusammen an einem Workshop teilnehmen. Das ermöglicht ihnen, sich zu vernetzen, sich über Best Practices auszutauschen und innovative Lösungen zu entwickeln.

Bis heute haben sich 140 Unternehmen in acht Kantonen und aus 17 Branchen dazu verpflichtet, mit ihrer Geschäftstätigkeit einen Beitrag an vier bis sechs prioritäre SDGs zu leisten. Entscheidend für den Erfolg des Programms sind gemäss Jean-Robert Jorda auch die Partnerschaften: An die 40 Partner beteiligen sich bereits an der Förderung und Implementierung des Programms, darunter die Handelskammern von Zürich und Genf, Dachverbände in der Nahrungsmittelbranche und den Bereichen Digitalisierung und Gesundheit, aber auch die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit des Bundes und so unterschiedliche Unternehmen wie Firmenich, V-Zug oder Kargobike. «Wenn sich Multiplikatoren dieser Grösse für einen Systemwandel einsetzen, ziehen sie ihre ganze Wertschöpfungskette nach», sagt Jean-Robert Jorda.
Einen ganzen Bereich der Wirtschaft positiv zu be­einflussen, ist auch die Absicht der ABS, der ersten Partnerbank des STI-Programms. Die Bank bietet ihrer Firmenkundschaft 30 Prozent Ermässigung auf die Programmkosten und hofft, auf diese Weise wie ein Katalysator zu wirken. «Wir sind eine kleine Bank: Unsere ethischen Investitionen sind nur ein Tropfen im Meer der weltweiten Finanz. Die KMU sind das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft. Indem wir sie unterstützen, ver­vielfachen wir die Wirkung unserer Kredite», ist ­Nicole Bardet überzeugt.