Um die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) zu erreichen, bleiben der Schweiz nur noch acht Jahre. Auf halbem Weg hat der Bundesrat nun den zweiten Länderbericht über die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verabschiedet. Mitte Juli wird der Bericht der Uno präsentiert. Die Bilanz ist durchzogen: Das Ziel, die Treibhausgasemissionen bis 2050 auf netto null zu senken, liegt noch in weiter Ferne. Über ein Drittel der Tier- und Pflanzenarten und fast 50 Prozent der Lebensräume sind bedroht – insbesondere aufgrund der Zubetonierung der Landschaft und der starken Verdichtung. Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist nicht gesichert. Würden alle gleich viel Ressourcen verbrauchen wie unser Land, wären drei Erden notwendig. Zudem ist die Armut gestiegen. Auf einer Online-Plattform visualisiert der Bund die erzielten Fortschritte. Heftige Kritik am Bericht und an den mangelnden politischen Massnahmen übt die Plattform Agenda 2030, ein Zusammenschluss von rund 50 zivilgesellschaftlichen Organisationen: «Der bundesrätliche Bericht misst den Fortschritt an von ihm selbst festgelegten Zielen. Diese sind jedoch oft massiv weniger ambitioniert als die 17 SDGs und ihre Unterziele (…). Die gewählte Darstellung der Indikatoren lässt ausserdem nur eine Bewertung in positiver oder negativer Richtung zu, nicht aber, wie weit wir vom Ziel entfernt sind. (…) Wir fordern Strategien und Massnahmen, um die erkannten Defizite rasch anzugehen.» Die Plattform wird Ende Juni einen eigenen Bericht vorlegen. (mr)
sdgital2030.ch,
plattformagenda2030.ch
