Die Krise als Chance

Wenn Anna-Valentina Cenariu von Superar Suisse erzählt, dann mit voller Begeisterung. Der gemeinnützige Verein, den sie 2012 mitgegründet hat und präsidiert, ermöglicht Kindern und Jugendlichen, an einem anspruchsvollen musikalischen Programm teilzunehmen, gemeinsam zu musizieren und aufzutreten. Viele von ihnen stammen aus Familien mit Migrationsbiografien und benachteiligten sozioökonomischen Verhältnissen mit erschwertem Zugang zu einer musikalischen Ausbildung. Superar Suisse arbeitet in vier Kantonen zusammen mit Partnerschulen, die viele Kinder aus dieser Zielgruppe zu ihren Schülerinnen und Schülern zählen. Das spanische Wort Superar bedeutet «über sich hinauswachsen». Und genau darum geht es dem Verein, der von einer internationalen Bewegung mit Wurzeln in Südamerika inspiriert ist: Kinder stärken über die Musik ihr Selbstbewusstsein und ihre Fähigkeiten. Der kostenlose Unterricht ist dafür ebenso wichtig wie die gemeinsamen Reisen, Orchester- oder Chorlager und Konzerte – teilweise in bekannten Häusern wie der Tonhalle Zürich oder dem KKL Luzern.

Die Corona-Pandemie bedroht das einzigartige Engagement. «Seit fast eineinhalb Jahren können wir keine Konzerte geben», erklärt Anna-Valentina Cenariu: «Damit fallen die Eigeneinnahmen weg – und neue Vernetzungsmöglichkeiten. Vor allem an grossen Konzerten werden Menschen auf uns aufmerksam, die Superar Suisse fördern möchten.» Zugleich setzt Superar Suisse – besonders in der Pandemie – alles daran, den Unterricht für die Kinder weiter zu ermöglichen. Damit laufen auch die Lohnkosten für die Unterrichtenden und die Mitarbeitenden in der Geschäftsstelle weiter.

«Der Unterricht ist das Herzstück und die Grundlage unserer Arbeit», bekräftigt Anna-Valentina Cenariu: «Ohne Unterricht keine Konzerte und keine Zukunft für Superar Suisse. Wir können nicht in einen Winterschlaf gehen, alle entlassen und die Kinder und Jugendlichen im Stich lassen.» Für sie sei die Pandemie ohnehin schon voller Verzicht und Vereinzelung, besonders in Familien in schwierigen sozialen oder wirtschaftlichen Situationen, so Anna-Valentina Cenariu: «Wir sind weiterhin für sie da.»

Trotz der ernsten Lage ist die Vorstandspräsidentin fest davon überzeugt, dass Superar Suisse gestärkt aus der Krise hervorgehen kann: «Wir müssen die Zeit bis ins nächste Schuljahr überbrücken und die Finanzierungs­lücke von rund 100 000 Franken schliessen.» Dafür wächst Superar Suisse, seinem Namen getreu, über sich selbst hinaus: «Wir aktivieren mit aller Kraft unsere ganze Gemeinschaft», freut sich Anna-Valentina Cenariu: «In den letzten zwei Wochen haben wir jeden Abend Videokonferenzen mit den Eltern und unseren Mitgliedern durchgeführt. Da tun sich plötzlich Menschen, die wir bisher noch gar nicht kannten, mit Engagement hervor. Das kann uns als Gemeinschaft langfristig stärken. Wir brauchen aber etwas Rückenwind, der uns bis dahin über Wasser hält.» Dass Anna-Valentina Cenariu sich mit aller Kraft für Superar Suisse einsetzt, hat viel mit ihrer Biografie zu tun. Ihr Vater ist Cellist und als junger Mann vor der Diktatur Ceauşescus aus Rumänien nach Deutschland geflohen. «Seine Geschichte hat mich geprägt: seine Liebe zur Musik, die Integration und sein beruflicher Erfolg dank der Musik.»

Geben Sie den Superar-Suisse-Kindern auch etwas Rückenwind?
Spendenkonto: IBAN CH48 8080 8006 4551 2652 8 

Am 2. Juli 2021 startet Superar Suisse auf der Online-Plattform crowdify.net eine Crowdfunding-Kampagne. Schauen Sie rein, und teilen Sie die Aktion! 
Weitere Infos: superarsuisse.org/crowdfunding