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17.03.2021 von Katharina Wehrli

Mit einer Corona-Steuer gegen das Ungleichheitsvirus

Kurznachricht in Thema Kind und Geld
Durch die Corona-Pandemie droht die Ungleichheit ­erstmals in fast allen Ländern der Welt gleichzeitig anzusteigen. Zu diesem Schluss kommt eine kürzlich publizierte Studie der Entwicklungsorganisation Oxfam. Hunderte Millionen Menschen haben seit Ausbruch der Pandemie ihre Jobs verloren. Besonders stark betroffen sind Menschen in Entwicklungsländern und Angestellte in Tieflohnbranchen. Aufgrund fehlenden politischen Willens und einer chronischen Unterfinanzierung der öffentlichen Haushalte mangelt es in vielen Ländern an ­guten staatlichen Gesundheits-, Bildungs- und sozialen Sicherungssystemen.

Oxfam plädiert deshalb dafür, dass sich Konzerne und Superreiche stärker an der Finanzierung des Gemeinwesens beteiligen. Dies könne ­erreicht werden, indem die Regierungen kurzfristig die Steuerpolitik anpassten. Denn während die Pandemie die Situation der Ärmsten zusätzlich verschlimmert, sind die Reichen noch reicher geworden, vor allem wegen des Booms am Aktienmarkt.
Dass eine solche Corona-Steuer in der Schweiz den Rückhalt der Bevölkerung finden würde, deutet eine nicht repräsentative Umfrage auf der Website des Schweizer Radio und Fernsehens SRF an: 82 Prozent der Teilnehmenden gaben an, dass sie eine Corona-Steuer für Konzerne und Superreiche befürworten würden.
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