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14.09.2022 von Markus Ott

Nachhaltigkeitsbericht 2021:
Vorbildlichkeit gehalten, Engagement gefragt

Einmal pro Jahr ermittelt die Alternative Bank Schweiz syste­matisch ­ihre Nachhaltigkeitsleistung, die sie mit ihrer Geschäfts­tätigkeit ­erbringt, und legt Rechenschaft darüber ab, wie es um ­ihre betriebliche Nachhaltigkeit steht. Für ihre Nachhaltigkeits­leistung erhält die ABS auch für 2021 sehr gute Noten.


Beitrag der ABS
Kurznachricht in Thema Abschied vom Wachstum
Sie erzielte auf der Sustainable Banking Scorecard 85 von 100 möglichen Punkten (Vorjahr: 86). Die Analysemethode wurde von einem interna­tionalen Netzwerk wertebasierter Banken, der Global Alliance for Banking on Values (GABV), entwickelt. Die Gesamtbewertung der ABS fällt weiterhin vorbildlich aus. Der Punkteverlust hat vor allem mit der geringen Gesamt­kapitalrendite zu tun, die im Dreijahresmittel berücksichtigt wird und aufgrund des tiefen Zinsniveaus unter Druck ist. Nach wie vor das Punktemaximum erreicht die ABS bei der sozial-ökologischen Wirkung. 

CO2-Fussabdruck für die ganze Bank – mit angepasster Methodik


Die ABS erhebt ihren CO2-Fussabdruck für ihren Betrieb, das Anlagegeschäft und seit 2020 auch für ihre Finanzierungen. Bei allen drei Bereichen hat sie die Methodik angepasst und damit die Datenqualität erhöht. 

Der Betrieb verursacht insgesamt 113 Tonnen CO2. Die ABS kompensiert ihre Emissionen mit myClimate. Bedeutendste Emissionsquelle ist der Pendelverkehr mit rund 71 Prozent. Dieser wurde neu mit einer Befragung unter den Mitarbeitenden erhoben. Neu berücksichtigt wurde die Klima­wirkung der Pausenverpflegung (Kaffee, Tee, Obst, Milch und Rahm). Sie verursacht den gleich hohen CO2-Ausstoss wie der Energieverbrauch der Bank.

Die Anlagen in den Depots der ABS-Kundschaft waren 2021 verantwortlich für 350 000 Tonnen CO2. Die Steigerung zum Vorjahr hängt vor allem mit Anpassungen bei der Erhebungsmethodik sowie dem Zuwachs an verwalteten Vermögen zusammen (plus 21 Prozent). Der externe Partner ISS ESG orientiert sich an den neuesten Entwicklungen internationaler Standards und hat die Spezialitätenfonds wie Mikrofinanz- oder Windfonds detaillierter analysiert. Im Vergleich zu einem gleich grossen Portfolio, das gemäss einem Vergleichsindex investiert ist, liegt das ABS-Portfolio punkto CO2-Emissionen um 107 000 Tonnen (24,5 Prozent) tiefer.

Die Finanzierungen der ABS waren 2021 für 11 299 Tonnen CO2-Äquivalente verantwortlich. Durch eine Umfrage bei der ABS-Kundschaft konnte die Datenqualität verbessert und erstmals der Sektor Landwirtschaft in die Analyse aufgenommen werden. Die Umfrage hat ergeben, dass die Immobilien zwar 81 Prozent des Finanzierungsvolumens ausmachen, aber nur für 65 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich sind (dieser Wert ist deutlich tiefer als die Schätzungen im Vorjahr). Die Landwirtschaft ist bei einem Kreditvolumen von 3 Prozent verantwortlich für 16 Prozent der CO2-Emissionen der ABS. Insgesamt verursachen die Kredite rund 30-mal weniger CO2 als das Anlagegeschäft. 19 Prozent aller ABS-Finanzierungen sind mit einem Klimaziel von unter 2 Grad kompatibel. Weitere 24 Prozent liegen zwi­schen 2 und 3 Grad, 51 Prozent über 3 Grad. Bei 7 Prozent lässt sich keine Bestimmung vornehmen. Ziel der ABS ist es, alle Emissionen der Finanzierungen bis 2030 mit dem Pariser Klimaziel in Einklang zu bringen – auf sozialverträgliche Art und Weise. Diese Herausforderung möchte die ABS in den kommenden Jahren gemeinsam mit ihren Kundinnen und Kunden anpacken.
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