Ein herausforderndes Jahr gut gemeistert

Wie geplant konnten wir im Februar «gerade noch» die Jahrestagung eines internationalen Netzwerkes werte­orientierter Banken, der Global Alliance for Banking on Values, ausrichten. In diesem Rahmen gingen wir in einer gut besuchten Konferenz zusammen mit dem Co-Gastgeber WWF und zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern aus der Finanzbranche, der Politik, von NGOs und Bildungsinstitutionen sowie des Klimastreiks der Verantwortung der Finanzbranche für den Klimaschutz nach. 
Ab dem ersten Lockdown im März war Ausnahme­betrieb statt 30-Jahre-Jubiläum der ABS angesagt. In kürzester Zeit wurde für alle Mitarbeitenden, die zu Hause arbeiten können, Homeoffice eingerichtet. Gleichzeitig schufen wir die Voraussetzungen, um für unsere Kundschaft insgesamt 151 Covid-Kredite abzuwickeln.

Trotz Corona-Krise und dauerhaft tiefen Zinsen konnten wir viele neue Kundinnen und Kunden gewinnen. Die Kundengelder erreichten mit 1,89 Milliarden Franken ­einen neuen Höchststand. Die Ausleihungen stiegen auf 1,53 Milliarden Franken an. Das verhaltene Wachstum der Ausleihungen ist nicht zuletzt auf die Unsicherheit zurückzuführen, der viele Unternehmen in der Krise ausgesetzt sind. Wie im Vorjahr haben wir 86 Prozent des Geldes in Projekte und Unternehmen investiert, die in einem unserer Förderbereiche tätig sind, und damit das Ziel von 80 Prozent übertroffen. Sehr erfreulich: Die ABS wird von immer mehr Aktionärinnen und Aktionären getragen. Unsere Eigenmittel, die Basis für unsere Kreditvergabe an soziale und ökologische Projekte, stiegen nochmals um 10 Prozent auf 234 Millionen Franken. Eine schöne Bestätigung, dass unsere konsequente Ausrichtung geschätzt wird, ist auch der Zuspruch für den ABS-Anlagefonds mit den schweizweit strengsten Nachhaltigkeitskriterien. Seit Lancierung 2019 haben insgesamt 725 Kundinnen und Kunden 31,4 Millionen Franken angelegt. Das weitere Wachstum der Bank hat zu einer erneuten Steigerung des Geschäftsaufwands geführt.

2020 hat der Verwaltungsrat der ABS auch bei der Organisationsentwicklung Weichen für die Zukunft der ABS gestellt. Der Verwaltungsrat selbst erhielt Zuwachs durch drei neue Mitglieder: Mit der Wahl von Valérie Clapasson, Véronique Gigon und Christoph Birkholz wurden das Fachwissen und die Vernetzung der ABS in den Bereichen Mobilität, erneuerbare Energie, Wohnbau­genossenschaften sowie innovative Geschäftsmodelle gestärkt. 
Nach dem Weggang des bisherigen Geschäftsleitungsvorsitzenden Martin Rohner Ende Juni hat sich der Verwaltungsrat für ein Geschäftsleitungsteam ohne Vorsitz entschieden. Nicole Bardet stiess als Co-Leiterin des Bereichs Finanzieren neu zur Geschäftsleitung. 
Das Arbeiten in Teams ohne Leiterin oder Leiter soll auch in weiteren Bereichen der Bank erprobt werden. Dazu wurden sieben Pilotteams für eine soziokratisch inspirierte Selbstorganisation definiert. Auch angesichts des steigenden Geschäftsaufwands soll dies die Eigen­initiative und -verantwortung der Mitarbeitenden weiter stärken und strukturell unterstützen.

Ausführliche Informationen zum Geschäftsjahr 2020 der­ Alternativen Bank Schweiz gibt es im neuen Geschäfts­bericht. Zudem können Sie ­darin lesen, weshalb Solidarität für die ABS nicht nur im ­Corona-Jahr einer der Grundpfeiler ist. Bestellen Sie Ihr Exemplar inklusive ­Kreditliste via contact@abs.ch.

Der Bericht steht auch als PDF-­Datei auf abs.ch/berichte zum Download bereit.