Autofahren ist heute viel zu billig, weil Autofahrende die von ihnen verursachten Umweltschäden nicht berappen müssen. Das ist wissenschaftlicher Konsens. Doch wie teuer müsste das Autofahren im Sinn der Kostenwahrheit denn sein? Die Antwort hängt davon ab, wie man die von den Autos verursachten Kosten beziffert. Das ist keine exakte Wissenschaft. Das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) berechnet die externen Kosten des (Auto-) Verkehrs nach internationalen Standards. Darunter werden die heute von der Allgemeinheit bezahlten Kosten für Luftverschmutzung, Unfälle, Lärm, Klimaerhitzung und mehr gezählt. Diese sind erheblich und betragen allein für den privaten motorisierter Verkehr mehr als 9 Milliarden Franken pro Jahr oder 7,8 Rappen pro Kilometer (siehe Box unten). Würde man diesen Betrag auf den Benzin- bzw. Dieselpreis schlagen, müsste man pro Liter mehr als 3 Franken bezahlen.
Diese sogenannte Internalisierung der externen Kosten war aber politisch bis jetzt kein Thema. Laut den Verkehrsexpertinnen und -experten des Forschungs- und Beratungsunternehmen Infras gibt es kaum Studien dazu, welche Auswirkungen eine solche Kostenwahrheit auf den Autoverkehr hätte. Man muss aber kein Experte sein, um zu prophezeihen, dass der Verkehr mit fossil betriebenen Autos angesichts dieses Preises stark zurückgehen würde.