Boden

Fruchtbarer Boden ist die Grundlage aller Existenz. Aber er ist weltweit bedroht von Zersiedelung und industriell betriebener Landwirtschaft. Was können Wirtschaft und Banken dazu beitragen, dass wir nicht den Boden unter den Füssen verlieren?
Titelbild: Claudine Etter

Moneta #4-2018
Editorial

Eine kostbare und bedrohte Ressource

Fruchtbarer Boden ist die Grundlage aller Existenz. Aber er ist weltweit bedroht von Zersiedelung und den Folgen industriell betriebener Landwirtschaft. Beschleunigt durch die Klimaerwärmung und damit einhergehende Wetterextreme wie Trockenheit und Starkregen, nimmt die Erosion rasch zu. Ein nachhaltiger Umgang mit dem Boden gehört deshalb zuoberst auf die politische Agenda.
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Zu diesem Schluss gelangen auch jene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms 68 die Bodennutzung in der Schweiz thematisch breit untersucht haben: von der Nahrungsmittelproduktion über den Zusammenhang von Boden und Klimawandel bis hin zur Raumplanung und zu möglichen politischen Instrumenten für einen besseren Bodenschutz. Jetzt ist es an der Politik, zu handeln.

Aber auch Unternehmen und speziell die Banken stehen in der Pflicht. Die Alternative Bank Schweiz zeigt, wie es gehen kann: Mittels Ausschlusskriterien steuert sie, dass sie keine Unternehmen oder Projekte finanziert, die dem Boden schaden. Was Nachhaltigkeit im landwirtschaftlichen Alltag bedeutet, zeigen zwei Porträts in dieser moneta-Ausgabe: Peter Grossenbacher in Hindelbank (BE) hat seine Arbeit ganz und gar einem schonenden Umgang mit dem Boden verschrieben und verzichtet auf chemische Pestizide und schwere Maschinen. Martin Hegglin in Menzingen (ZG) will beweisen, dass die Landwirtschaft dem Klima nicht schaden muss. Es gelang ihm, die Humusschicht auf seinem Land zu verdoppeln, was gut ist für die Bodenfruchtbarkeit und fürs Klima.
Boden ist auch eine begehrte Kapitalanlage. Die Ökonomin und SP-Nationalrätin Jacqueline Badran, eine der pointiertesten Kritikerinnen der Immobilienbranche, erklärt im Interview, wie in der Schweiz in Form von «Bodenrenten» Milliarden an leistungsfreien Gewinnen erzielt werden – und was sich gegen diese gigantische Umverteilung tun lässt.
Verlieren wir den Boden nicht unter den Füssen! Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre.

Katharina Wehrli, Redaktionsleiterin moneta
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